“Zwei Wochen lang sitze ich in dem kleinen, abgelegenen Dorf Boden und schnitze Schwäne. Am letzten Tag meines Aufenthalts werden die Schwäne für den Antritt ihrer langen und abenteuerlichen Reise in den nahegelegen Streimbach gesetzt. Von dort aus können sie gemeinsam hinunter in den Lech schwimmen, der schließlich in den Forggensee bei Schwangau mündet. Sie passieren Stromschnellen, Wasserfälle und Uferböschungen – viele werden es nicht schaffen. Untergegangen, zerbrochen oder angespült, relikthaft bleiben sie an den Ufern liegen. Den glücklichen Ankömmlingen hingegen winkt ein märchenhafter Blick auf Schloss Neuschwanstein, wie es auf dem waldigen Hügel über Schwangau thront. Hier können sie verweilen, oder sie schwimmen gleich weiter über die Donau hinein ins Schwarze Meer.” Angelika Wischermann (2023)