
oskar aichinger
event // eröffnung / orgelkonzert
sa, 25.05. / bschlabs
Wo ist in der Musik die Pause geblieben, die Pause, die Stille, das Nichts, die dunkle Materie der Musik, ihr Gegenspieler, den sie braucht wie der Tag die Nacht? Heutige Musik, jedenfalls die, die die Massen erreicht, hält den Pegel hoch. Dranbleiben, immer dranbleiben ist Pflicht, damit die Hörer dranbleiben, immer dranbleiben. Auch der lange Ton ist verschwunden, der wirklich lange Ton, einer, der Minuten, Stunden, ja vielleicht sogar Tage, Monate, Jahre dauert, oder zumindest dauern könnte. Die Orgel kann ihn spielen, als einziges analoges Instrument.
Eine Musik gewordene Meditation über die Pause und ihren Seelenverwandten, die Länge, soll der Grundgedanke dieser Improvisation sein. Aber wie bei jeder Improvisation wird auch hier ihr König das Sagen haben, der unwiederbringliche Moment, und der mag keine wie immer gearteten Vorgaben.